Befugniserweiterung in der Pflege – was gilt ab wann und was bedeutet das für Ihre Einrichtung?
Pflege im Wandel: Mit dem neuen Befugniserweiterungsgesetz beginnt für viele Einrichtungen eine neue Phase – mehr Verantwortung für Pflegefachkräfte, neue Handlungsspielräume und zugleich neue Anforderungen an Qualifikation und Organisation.
Das Ziel: Ärztinnen und Ärzte entlasten, pflegerische Expertise stärken und Bürokratie abbauen.
Doch was heißt das konkret im Alltag? Welche Aufgaben dürfen künftig übernommen werden – und was sollten Leitungskräfte jetzt vorbereiten?
In diesem Beitrag erfahren Sie, ab wann das Gesetz gilt, was sich ändert und wie Sie Ihr Team sicher durch die Umstellung führen können.
Worum geht es beim Befugniserweiterungsgesetz?
Gesetzgeberischer Hintergrund & Zielsetzung
Das Befugniserweiterungsgesetz wurde am 6. November 2025 vom Deutschen Bundestag beschlossen und stärkt die Eigenverantwortung der Pflegefachpersonen.
Offizielle Informationen und den vollständigen Gesetzestext finden Sie beim Bundesgesundheitsministerium.
Das Gesetz soll Pflegefachpersonen mehr Eigenverantwortung geben – für eine stärkere, modernere und selbstbewusstere Pflege.
Es regelt erstmals verbindlich, welche Tätigkeiten künftig eigenständig durch Pflegekräfte durchgeführt werden dürfen, die bisher ärztlicher Anordnung unterlagen.
Die Ziele sind klar:
- Entlastung des Gesundheitssystems durch Aufgabenverlagerung auf die Pflege,
- Stärkung der pflegerischen Kompetenz und Entscheidungsfähigkeit,
- Abbau bürokratischer Hürden in der Versorgung.
🗓️ Ab wann gilt die Befugniserweiterung?
Das Gesetz wurde am 6. November 2025 vom Deutschen Bundestag beschlossen und tritt voraussichtlich am 1. Januar 2026 in Kraft.
Ab diesem Zeitpunkt können Pflegeeinrichtungen und Fachkräfte die erweiterten Befugnisse offiziell nutzen – sofern Qualifikation, Prozesse und Dokumentation entsprechend angepasst sind.
Jetzt ist also der richtige Moment, um Verantwortlichkeiten zu prüfen, Fortbildungen zu planen und Mitarbeitende vorzubereiten.
Zentrale Neuregelungen im Überblick
| Bereich | Bisher | Neu ab 2026 |
|---|---|---|
| Medikamentengabe | Nur auf ärztliche Anordnung | Pflegefachkräfte dürfen definierte Medikamente eigenverantwortlich verabreichen |
| Wundversorgung | Ärztliche Delegation erforderlich | Eigenständige Versorgung im definierten Rahmen |
| Pflegerische Diagnosen | Keine eigenständige Erhebung | Einführung pflegerischer Diagnostik |
| Dokumentation | Arztzentriert | Mehr Eigenverantwortung in Planung & Nachweisführung |
Kurz gesagt: Pflegefachpersonen dürfen künftig in bestimmten Bereichen selbst Entscheidungen treffen – sofern sie entsprechend qualifiziert sind und die Einrichtung klare Strukturen vorgibt.
Warum ist das relevant für Pflegeeinrichtungen?
Chancen für Pflegekräfte
Mit dem Gesetz wird Pflege endlich dort gestärkt, wo sie wirkt: im Alltag.
Pflegekräfte erhalten mehr Entscheidungskompetenz, können ihre Fachkenntnisse gezielter einsetzen und erleben mehr berufliche Anerkennung.
Das steigert Attraktivität, Motivation und stärkt langfristig die Bindung im Beruf.
Anforderungen an Einrichtungen
Für Leitungen bedeutet das: Verantwortung aktiv gestalten.
Einrichtungen müssen sicherstellen, dass Mitarbeitende die neuen Befugnisse rechtssicher und fachlich sicher ausüben können.
Das erfordert:
- Überprüfte Qualifikationen und klare Kompetenzprofile
- Eindeutige Prozessbeschreibungen und Verantwortlichkeiten
- Angepasste QM-Dokumente und Nachweisführung
- Transparente Kommunikation im Team
- Strukturierte Fortbildungs- und Einarbeitungskonzepte für die erweiterten Aufgaben
So stellen Sie sicher, dass jede Entscheidung auf einer sicheren Grundlage getroffen wird – und Mitarbeitende mit Vertrauen statt Unsicherheit handeln können.
💡Praxis-Tipp:
In vielen Einrichtungen lohnt es sich, eine interne Kompetenzmatrix zu erstellen. So sehen Sie auf einen Blick, wer welche Befugnisse übernehmen darf – und wo noch Schulungsbedarf besteht.
Risiken und Stolperfallen
Neue Freiheiten bedeuten auch neue Verantwortung.
Wird eine Aufgabe ohne passende Qualifikation übernommen oder unzureichend dokumentiert, kann das rechtliche Folgen haben.
Deshalb gilt:
Delegation braucht Klarheit. Nur wer Prozesse, Zuständigkeiten und Nachweise eindeutig regelt, kann Risiken vermeiden.
Was sollten Sie jetzt tun? – Ihr Praxisleitfaden
Schritt 1: Kompetenzen im Team prüfen
Erstellen Sie eine Übersicht über Qualifikationen, Zertifikate und Erfahrungen. Das schafft Transparenz und Planungssicherheit.
Schritt 2: Fortbildungsstrategie planen
Die neuen Aufgaben setzen aktuelles Wissen voraus – von rechtlichen Grundlagen bis zu Kommunikation und Haftung.
Mit Pflegecampus können Sie diese Themen gezielt abdecken: praxisnah, flexibel und rechtssicher dokumentiert.
Schritt 3: Prozesse und Dokumentation anpassen
Passen Sie Stellenbeschreibungen, Dienstanweisungen und QM-Prozesse an.
So stellen Sie sicher, dass Befugnisse nachvollziehbar übertragen und kontrolliert werden.
Schritt 4: Mitarbeitende einbeziehen
Offene Kommunikation schafft Vertrauen.
Besprechen Sie die neuen Möglichkeiten im Team – und nutzen Sie sie als Chance, Pflege gemeinsam weiterzuentwickeln.
Wie unterstützt Pflegecampus Sie dabei?
Kurse & Tools für sichere Umsetzung
Pflegecampus bietet praxisnahe Kurse zu Themen wie:
- Rechtliche Grundlagen und Haftung in der Pflege
- Delegation und Verantwortung im Team
- Kommunikation und Entscheidungsprozesse
Alle Inhalte sind detailliert geprüft, visuell ansprechend und sofort anwendbar – ideal, um Ihre Teams sicher auf die Befugniserweiterung vorzubereiten.
Gut vorbereitet sein, heißt: informiert bleiben.
Das Befugniserweiterungsgesetz bringt Bewegung in die Pflege – vieles ist beschlossen, anderes wird sich in der Praxis noch entwickeln.
Unser Newsletter hält Sie auf dem Laufenden, sobald neue Details, Fortbildungspflichten oder Praxishilfen veröffentlicht werden.
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Fazit: Mehr Verantwortung braucht gute Vorbereitung
Das Befugniserweiterungsgesetz ist ein Meilenstein für die Pflege.
Es stärkt Fachkompetenz, fördert Selbstbestimmung – und verlangt gleichzeitig klare Strukturen und Qualifikation.
Für Einrichtungen bedeutet das:
- Kompetenzen aufbauen,
- Prozesse anpassen,
- Wissen aktuell halten.
Mit Pflegecampus gelingt das Schritt für Schritt – verständlich, praxisnah und rechtssicher.
So wird aus gesetzlicher Pflicht eine echte Chance für Qualität und berufliche Weiterentwicklung. 🌿
Häufige Fragen zur Befugniserweiterung in der Pflege
Wann tritt das Befugniserweiterungsgesetz in Kraft?
Was dürfen Pflegekräfte künftig übernehmen?
Wer trägt die Verantwortung?
Wie können sich Einrichtungen vorbereiten?
Wie unterstützt Pflegecampus dabei?
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